DFG formuliert Impulse für die kommende Legislaturperiode: FDM langfristig tragfähig gestalten

Mit einem 16-seitigen Impulspapier für die 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die aus ihrer Sicht wichtigsten Handlungsfelder und -empfehlungen formuliert. Ziel des Papiers ist, dass die Wissenschaft auch künftig die Schlüsselrolle bei der Bewältigung zentraler Herausforderungen einnehmen kann. In Bezug auf FDM ist es der DFG ein Anliegen, diese langfristig tragfähig zu gestalten. Dabei ist auch die Stärkung von Forschungssoftware ein zentrales Anliegen.

„Erkenntnisgeleitete Forschung stärken, von Wissensspeichern profitieren“ lautet der Titel des Papiers, das die größte Forschungsförderorganisation und zentrale Einrichtung für die wissenschaftliche Selbstverwaltung in Deutschland mit Blick auf den beginnenden Bundestagswahlkampf an politische Akteure adressiert hat und das nun auch im Internetangebot der DFG veröffentlicht worden ist.

In Bezug auf Forschungsdaten heißt es im Papier: "Die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Wissenschaften betreffen sowohl die technischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen von Forschung als auch ihre organisatorischen, sozialen und finanziellen Strukturen. Die beiden zentralen Phänomene des Wandels sind der stetige und rasante Zuwachs an Forschungsdaten und die hohe Relevanz von Software im Forschungsprozess. Beide Aspekte – Daten und Software – sind stets aufeinander bezogen und haben für die Vorbereitung und Durchführung von Forschungsprojekten sowie für den Umgang mit Forschungsergebnissen entscheidende Konsequenzen." Dabei will sich die DFG insbesondere für eine Stärkung von Forschungssoftware einsetzen, denn: "Während die hohe Relevanz von Forschungsdaten in Wissenschaft und Politik anerkannt ist, gilt dies in vergleichbarer Weise noch nicht für Forschungssoftware. Die wesentliche Bedeutung von Software hängt zum einen direkt mit der wachsenden Datenmenge zusammen, zum anderen mit den grundsätzlichen Möglichkeiten, die der Einsatz von Algorithmen bietet. Nur mit Software lassen sich die enormen Datenmengen von ihrer Selektion und Aufbereitung bis zur Analyse und Visualisierung adäquat nutzen."

Um den Umgang mit Forschungsdaten und Forschungssoftware zu verbessern, plädiert die DFG für eine Stärkung der "digitalen Expertise".  Denn für "die erfolgreiche Nutzung digitaler Technologien in allen Disziplinen ist eine Verbindung von digitaler Expertise mit fachspezifischem Wissen und Können erforderlich. Daher muss der Aufbau digitaler Expertise gezielt und langfristig gefördert sowie allen Personengruppen in der Wissenschaft ermöglicht werden."

Nachhaltigkeit im Blick behalten

Der DFG ist es dabei wichtig, dass die Nachhaltigkeit bedacht wird: "Verlässliche Finanzierungsstrukturen müssen sowohl für die Entwicklung und langfristige Nachhaltigkeit von Forschungssoftware als auch für das Management von Forschungsdaten geschaffen werden." Auch in Bezug auf die befristetete NFDI fordert die DFG die Politik auf, mitzuteilen, wie die geschaffenen Strukturen stabil und langfristig agiren könnte.  "Ohne verlässliche Perspektive sind millionen-schwere Investitionen in ein für den Wissenschaftsstandort Deutschland bedeutsames Zukunftsfeld gefährdet." Auch für die Erweiterung der NFDI über die 30 geplanten Konsortien hinaus sei es Aufgabe der Politik, Mittel bereit zu stellen.

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